Was beeinflusst den Bildstil eines Fotografen?
Der Blick über den Tellerrand
Kürzlich hatte ich die Gelegenheit ein schriftliches Interview für eine Facebook-Gruppe im Bereich "Reisefotografie" zu beantworten. Es war eine tolle Gelegenheit, mir einmal sehr genaue Gedanken über mich, meine Arbeit und Tipps, die ich anderen geben kann, zu machen. Ein Teil davon ist nun Thema dieses Blogbeitrags. Nämlich die interessante Frage: "Was beeinflusst eigentlich den Bildstil eines Fotografen?" Nun so ganz generell kann ich das natürlich nicht beantworten... Für mich habe ich allerdings gemerkt, dass ich zu Beginn vor allem geschaut habe, was andere Actionsportfotografen so machen. Mittlerweile hat sich das aber ziemlich geändert, da ich – auch dank Social Media – immer mehr Fotografen entdeckt habe, die eher in den Bereichen "Minimal" oder "Streetphotography" angesiedelt sind oder einen sehr künstlerischen Zugang zur Fotografie haben. Ich habe begonnen, selber in diesen Gebieten zu experimentieren und finde, dass meine Arbeit davon sehr profitiert.
Vor wenigen Wochen war ich in London und habe mich dort vor allem der Streetphotography gewidmet. Dies, obwohl es natürlich an Empfehlungen für Museen, Gallerien oder tollen Restaurants nicht gefehlt hätte... An der Streetphotography fasziniert mich, dass es dafür ein sehr gutes Gespür für den richtigen Augenblick ("the decisive moment"), die Bildkomposition, sowie Farben und Formen braucht. Alles Eigenschaften, die auch in der Eventfotografie sehr gefragt sind. Besonders mit der neuen EU-Datenschutzverordnung ist die Abbildung von Personen etwas heikel, das heisst, es bietet sich an, eher exemplarisch zu arbeiten.
Neben dem Blick über den Tellerrand hinaus, ermöglichen solche Experimente auch einen neuen Zugang und wirken auf mich sehr motivierend. So war es das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass ich mich dazu entschied, den ganzen Tag einfach nur mit einer Kamera und einer fixen Brennweite (ca. 40 mm) unterwegs zu sein. Natürlich dachte ich am Anfang, dass ich mich damit sehr einschränken müsste, doch schon nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, welche Vorteile von klein, leicht und unauffällig ich damit habe und was mit dieser Ausrüstung alles möglich ist!
Grundsätzlich ist es sicherlich so, dass alle Lebenserfahrungen die eigenen Fotos beeinflussen werden...
Welche Tipps lassen sich nun aus meiner Erfahrung ableiten?
- Offen sein für andere Bildgenres und ausprobieren
- weniger (Ausrüstung) ist oft mehr
Wer sich noch weitere Tipps aus Büchern holen möchte, für den habe ich die folgende Empfehlung:
- Fordham, D. (2017): If you're bored with your camera read this book. Octopus Publishing Group, London.
Selbstverständlich lohnt es sich auch, für mehr Tipps und Tricks wieder auf diesem Blog vorbeizuschauen...